Warum das zusammen so gut funktioniert
Chemisch entsteht bei Kontakt von Essig und Wasserstoffperoxid auf einer Oberfläche Peressigsäure. Das ist ein starkes Oxidationsmittel, das besonders gegen Bakterien und manche Viren wirkt. In Laborversuchen und bei industriellen Anwendungen zeigte sich eine bemerkenswerte Wirksamkeit gegen Krankheitserreger wie E. coli und Salmonella. Studien legen nahe, dass bei aufeinanderfolgenden Sprühstößen fast vollständige Abtötungen dieser Bakterien auf Oberflächen möglich sind. Peressigsäure wird deshalb häufig in Lebensmittelfabriken und Krankenhäusern eingesetzt.
Wo man es zu Hause und in der Industrie verwenden kann
Die Kombination empfiehlt sich für Kontaktflächen wie Schneidebretter, Kühlschrankgriffe, Spülbeckenränder, Regalböden im Kühlschrank und Mülldeckel. Bei Lebensmitteln, also Obst und Gemüse, kann die Methode ebenfalls angewendet werden, danach muss aber gründlich mit Wasser nachgespült werden. Empfindliche Beeren oder stark saugende Lebensmittel sollten allerdings vermieden werden. Sowohl Hausköche als auch Restaurantmitarbeiter bestätigen die Effektivität dieser Reinigung für Küche und Haushalt.
Sicher anwenden: so geht’s richtig
Für die sichere Anwendung sollten zwei getrennte Sprühflaschen benutzt werden: eine für weißen Essig und eine für 3%iges Wasserstoffperoxid. Beide Flaschen klar beschriften. Die Reihenfolge spielt weniger eine Rolle, wichtig ist, dass sich die feinen Sprühnebel überlappen und eine bis zwei Minuten einwirken, bevor die Oberfläche abgewischt wird. Bei Flächen mit Lebensmittelkontakt ist zusätzliches Abspülen mit Wasser nötig. Das direkte Mischen beider Substanzen in einer Flasche vermeiden — das kann reizende Dämpfe freisetzen. Experten warnen: „Wenn sie nacheinander verwendet werden, erzeugen Essig und Wasserstoffperoxid einen kurzen Ausstoß von Peressigsäure genau dort, wo Sie sie brauchen. In einer Flasche gemischt erzeugen sie ein qualmendes Durcheinander, das Sie nicht wollen.“
Risiken und Materialien, die man meiden sollte
Obwohl Peressigsäure wirksam ist, kann sie in höheren Konzentrationen korrosiv und reizend sein. Schlecht durchlüftete Räume verschlechtern die Lage, weshalb Lüftung als unerlässlich gilt. Für Materialien wie poröser Stein (z. B. Marmor, Kalkstein), unbehandeltes Holz und reaktive Metalle wie blankes Aluminium ist diese Methode ungeeignet. Die Nutzung stärkerer Peroxide oder aromatisierter Essige kann zusätzlich Reizungen oder unerwünschte Rückstände hinterlassen.
Die Wissenschaft hinter dieser hygienischen Methode weckt Interesse, fordert aber auch Zurückhaltung bei der Anwendung. Mit der richtigen Technik bietet die Kombination aus Essig und Wasserstoffperoxid eine sehr wirksame Reinigungsoption für Haushalt und Profi-Küche — vorausgesetzt, man geht vorsichtig vor und hält sich an die Sicherheitsregeln.